CAIRO AG

Heute bestellt – morgen geliefert.
Ein Tag bei der Cairo AG.

Heute bestellt – morgen geliefert. Was ist das eigentlich für ein Motto, das Ihnen bestimmt schon einmal im Kontakt mit uns aufgefallen ist? Wer sind wir, dass wir mit einer solchen Werbebotschaft uns anzudienen erlauben? Gestatten: Cairo AG, Einrichtungsversand aus Groß-Umstadt am Odenwald. Um zu verstehen, wie wir es schaffen, dass Sie bei einer Bestellung bis 16:30 Uhr schon am nächsten Werktag Ihre Ware haben, dürfen wir Sie zu einem kleinen Rundgang zu uns in den Firmensitz einladen. Dort arbeiten über 50 Mitarbeiter in 10 Fachabteilungen daran, all Ihre Wünsche schnellstmöglich anzuliefern. Wir wollen uns ein klein wenig unter der Belegschaft umhören und uns erzählen lassen, wie ein Arbeitstag in den jeweiligen Abteilungen aussieht.

Nun denn, treten Sie ein! Linker Hand des Entrees liegt das kommunikative Herzstück der Cairo AG, das Kundenzentrum. Hier sitzen die Damen und Herren, die Sie am Telefon haben, wenn Sie sich mit einem Anliegen an uns wenden. Und wenn Sie sich hier einmal umhören, werden Sie gewahr, dass wir keines der gesichtslosen Handelsunternehmen sind, derer es so viele gibt. Judith Joseph gibt bereitwillig zu Protokoll: „Es bereitet große Freude, in direktem Kontakt mit den Kunden zu stehen. Häufig sind diese Telefonate auch lustig, denn Kunden erklären uns, was sie Zuhause für Möbel stehen haben – und wir sollen dann dazu passende Stücke finden. Das ist Einrichtungsberatung über Fragen zur Farbe von Bezügen, Größe von Tischplatten, Höhe von Stühlen, Einrichtungstrends und Kombinationsmöglichkeiten. Von uns wird dann ein Urteil aus der Ferne erwartet. Ich finde das sehr interessant, weil dabei schöne Bilder von den Wohnräumen der Kunden in meinem Kopf entstehen.“

Cairo-AG-Verkauf

Der Unterschied zu anderen Firmen

„Generell stehen wir für alle Fragen offen und helfen, soweit wir können“, führt Joseph weiter aus. Lustig ist auch, dass manche Kunden mit der Erwartung anrufen, mit einem Apparat oder einer Maschine zu sprechen, weil sie das wohl von anderen Firmen so gewohnt sind. Und dann sind sie, die Anrufer, freudig überrascht, dass sie doch mit einem echten Menschen sprechen, der zuhört und was erzählen kann. Das Schönste daran ist aber, dass wir jedes einzelne Produkt genau kennen und über Beschaffenheit und Einsatzmöglichkeit Auskunft geben können. Das ist der Unterschied zu vielen anderen Firmen. Wir sind kein trainiertes Call Center, sondern ein tatsächlich kundenorientiertes Verkaufsteam, das Gespräche von Mensch zu Mensch führt.

In einem separat abgetrennten Raum sitzt das fünfköpfige Einkaufsteam. So früh am Morgen ist Sabine Hühn bislang die Einzige, die ihre Stellung bezogen hat. Über die Aufgaben des Einkaufs weiß sie zu berichten: „Wir kaufen alle Artikel für das Sortiment der Cairo und treffen auch die Produktauswahl für unsere Kataloge. Die Vorauswahl trifft aber unser Vorstand Benjamin Wolf. Er allein stellt das Sortiment zusammen, wir kaufen auf seine Anweisung hin. Wir bekommen natürlich ganz viele Anfragen und Vorschläge von Designern und Herstellern, über die Herr Wolf dann entscheidet. Er geht über die Messen und sucht dort die Ware aus.“

Cairo-AG-Lager

Fragen, die noch nicht gestellt wurden

Schreiten wir weiter. Hinter dem Verwaltungsgebäude, erreichbar durch einen kleinen Durchgang, findet sich ein weiteres Herzstück von Cairo, und zwar das logistische Herzstück. Das Lager. Ohne dieses wäre unser Motto „Heute bestellt – morgen geliefert“ nur eine hohle Werbesentenz. Hier lagert die Ware, von der wir ästhetisch, funktional und qualitativ überzeugt sind und von der wir glauben, dass die Menschen da draußen Interesse daran haben könnten. Hier im Lager wird die Arbeit geleistet, die Ihre Zufriedenheit garantiert. In einem der Lagerhalle angegliederten Büro sitzen Jutta Helfrich und Uwe Kleinert von der Abteilung Retouren und machen Zigarettenpause. Setzen wir uns doch kurz dazu und hören, was die beiden aus Ihrem Arbeitsalltag zu berichten haben.

Uwe Kleinert sprudelt schon los: „Wir sind zuständig für Retouren, Ersatzeile, Kundenservice, Herstellerreklamationen, Personalverkauf, Bestandsausgleich, Einlagern, Umlagern, Kundenaufträge, den Showroom, Veranstaltungen, die hier bei uns im Hause stattfinden, das Klein- und Verbrauchslager mit Wasser, Milch, Zucker und was man so braucht, das Musterlager und viele tausend Dinge mehr.“ Teamleiterin Jutta Helfrich ergänzt nahtlos: „Kunden glücklich zu machen, das ist unsere Hauptaufgabe. Und natürlich die Unterstützung des Verkaufes, in Bezug auf technische Fragen.“ Jutta Helfrich sinniert und platzt dann hervor: „Wir sind eine coole Abteilung!“, und schiebt wenig später nach: „Denn wir haben immer mit allem und jedem zu tun. Wir haben mit Kunden zu tun, wir kennen die Artikel, wir nehmen die in die Hand. Und deshalb haben wir enorm viel Wissen über die Wünsche der Kunden einerseits und unsere Artikel andererseits.“ Kollege Kleinert lacht und fügt an: „Es gibt immer noch Fragen auf dieser Welt, die uns nicht gestellt worden sind.“ Helfrich und Kleinert sind sich einig.

Cairo-AG-Lager-Kartonage

Die Hupe stillt den Hunger

Innerhalb des Lagers gibt es neben der Retouren noch zwei weitere „Stationen“: Der Wareneingang und die Packstation. Hier wird die neue Ware angeliefert und eingelagert, dort wird bestellte Ware aus dem Lager geholt, auf Paletten verpackt, der Spedition übergeben und dem Kunden zugestellt. Alles läuft just-in-time ab: Sobald Ihre Bestellung bei uns eingeht – vor 16:30 Uhr muss das geschehen sein – greifen die Rädchen des Auslieferungsprozesses ineinander: Die gewünschten Artikel werden aus dem Lager geholt und sofort für den Versand vorbereitet. Darin liegt unsere ganze Stärke, das ist unser Konzept. Heute bestellt, morgen geliefert.

Nachdem wir uns nun zwischen Hochregalen, Gabelstaplern und Katalogpaletten zurück ins Entree bewegt haben, werfen wir einen Blick in das Büro für Buchhaltung. Hier regiert Stefan Klein über alle eingehenden und ausgehenden Zahlungen, ganz nach seinem in breitem Hessisch vorgetragenen Arbeitsmotto: „Ist das Haben voll, buchen wir’s im Soll.“ Doch hinter dieser bewusst flapsig artikulierten Phrase steckt ein hochkonzentriertes Jonglieren mit Zahlen und Ziffern: „Wir tragen hier die debitorische, kreditorische und die Hauptbuchhaltung zusammen, konsolidieren einen Monats- und Jahresabschluss und weisen den Unternehmenserfolg aus. Und das macht selbstverständlich Spaß, denn sonst würden wir mit Buchstaben, und nicht mit Zahlen spielen!“

Cairo-AG-Versand

Schauen wir uns auch einmal im ersten Stock um. Auch hier wird gearbeitet, doch ein joviales Hupen auf der Straße lässt uns aufhorchen. Das bekannte und beliebte Bäckermobil fährt vor. Wohl dem, der sein Büro im Erdgeschoss hat. Denn der steht als erstes an der üppigen Auslage erschwinglicher und schmackhafter Backwaren – auch Salate sind zu haben –, während hinter ihm das kollegial-kameradschaftliche Gerangel in der Warteschlange beginnt. Für wenige Minuten ruht alle Arbeit, während Puddingbrezel, Wurstsemmel, Brötchen, Zimtschnecken und dergleichen mehr wie geschnitten Brot über die Theke gehen. Hat ein jeder sich für seine Frühstücks- oder Mittagspause verproviantiert (manch einer frequentiert auch den gegenüber gelegenen, „Bio-Bude“ getauften Lebensmittelladen), wird frohen Mutes weitergeschafft.

Arbeiten und Essen

Im ersten Obergeschoss sind Adressverwaltung, E-Commerce, IT, Marketing und in einem separaten Büro der Vorstand ansässig. Treten wir ein ins Großraumbüro, wo die genannten Abteilungen in friedlicher Harmonie ihr jeweiliges Feld beackern. Dass die für Blog-, Katalog-, Online-Shop- und überhaupt für jede nur erdenkliche Textform zuständige Schreibkraft hin und wieder in der Adressverwaltung um Ruhe bitten muss, um der Stillarbeit des Formulierens und Fabulierens nachgehen zu können, tut der harmonischen Schreibtischnachbarschaft keinen Abbruch. Ein Unternehmen, in dem das gelegentliche und wohldosierte Plaudern verboten wäre, wollen wir nicht sein.

Cairo-AG-Wolf

Ebenfalls im Obergeschoss angesiedelt ist die E-Commerce-Abteilung, die in einem mehrköpfigen Team sämtliche Aspekte der Online-Vermarktung bearbeitet. Hier werden – in enger Zusammenarbeit mit dem Einkauf, der internen IT und externen Dienstleistern – mehrere Online-Shops betreut, das Newsletter-Marketing gesteuert sowie alle anderen entsprechenden Online-Vermarktungsaktivitäten manövriert und kontrolliert. Dem E-Commerce ist auch eine Redaktionsstelle angegliedert, die von Katalog über Newsletter und Online-Shop bis hin zu den Social-Media-Kanälen alle Texte produziert oder zumindest redigiert, die das Unternehmen verlassen. Auch für die Betreuung des französischen Online-Shops ist eine Person vom Fach im Team.

Die Belegschaft hält zusammen

Ja, wir haben Freude an dem, was wir tun. Doch wäre es falsch zu behaupten, unsere Arbeit könne nicht auch mal hart sein. Vor allem Katalogtexte stehen unter Deadline-Druck, und wenn im Weihnachtsgeschäft das Marketing oder der E-Commerce kurzerhand zum Falten von Briefen eingesetzt werden oder als Packer im Lager aushelfen, dann gibt’s nur wenige Ausreden, die helfen. Das ist anstrengend, stärkt aber den Zusammenhalt unserer Belegschaft – und in andere Arbeitsbereiche reinzuschnuppern, hat noch nie jemandem ernsthaft geschadet. Jedenfalls nicht bei uns. Und vor der Inventur sind ohnehin alle gleich. Denn da muss einschließlich des kaufmännischen Vorstands jeder Mitarbeiter ausnahmslos Hand anlegen.

Doch wollen wir noch eine Weile im ersten Stock verweilen. In einem Nebenraum des Hauptbüros sitzt die IT. „Die Datenbereitstellung zur Katalogerstellung, Okö-Abgabe, EU-Energielabel – wir arbeiten an mehreren Projekten gleichzeitig“, lässt der Teamleiter IT & Organisation, verlauten. Die IT ist so etwas wie unsere technische Notrufzentrale: Wenn irgendwo das Internet kaputt, das w-lan-Kabel gerissen, der Druckertoner leer ist oder der Computer einen Bluescreen produziert, dann ist die IT zur Stelle, um Abhilfe zu schaffen. Und wer Spezialfragen zu hochprozentiger Schokolade (wir reden vom Kakaobutteranteil!) und zu Kaffee hat, der ist hier ebenfalls richtig, denn, so der Teamleiter: „No Coffee, no IT.“

Einmal die Woche lässt sich bei uns in Groß-Umstadt auch Samuel Benseler antreffen, seines Zeichens Leiter der Designstores in Frankfurt und Nürnberg. Benseler ist zum wöchentlichen Teamleitermeeting vor Ort, und auch er gibt gerne Auskunft über das, was er tut. „Wir betreiben mit zwei Ladengeschäften stationären Einzelhandel innerhalb eines Versandhandelsunternehmens. Wir sind eine Art Schaufenster für Cairo. Speziell für Kunden im Frankfurter und Nürnberger Raum geben wir dem Katalog und der Marke ein Gesicht.“

Cairo-AG-Designstore-Frankfurt

Dramatischer Erfolg

Schauen wir mal, was im Vorstandsbüro so los ist. Die Tür des Vorstands ist meistens offen, sein kurzes Ohr garantiert die kurzen Wege, um jedes Problem ohne lange zu Fackeln lösen zu können. So auch heute. Hier treffen wir Gerhard Wolf an, der die Cairo AG aus der Taufe gehoben hat und entsprechend leidenschaftlich vom Werdegang seines Kindes berichtet: „Die Initialzündung zur Cairo AG kam dadurch zustande, dass ich mit meiner Darmstädter Firma beobachtet habe, dass erste Versandhandelskataloge für Designartikel im Markt erfolgreich waren, zum Beispiel der Marlboro-Katalog, der später zum Philip-Morris-Katalog wurde. Ich wollte diese Idee auf den hochwertigen Designmöbelmarkt übertragen – also mehr Möbel und Leuchten und weniger Kunstgewerbeartikel. Dann habe ich mir ein Geschäftsmodell überlegt und bin mit diesem Konzept im Mai 1994 auf die Jahreshauptversammlung der creativen inneneinrichter gegangen, deren Mitglied und Vorstandsmitglied ich mit und durch meine Firma Funktion bin. Dort habe ich gesagt‚ Kollegen, wir machen einen Versand auf‘, und habe dafür um Kapital gebeten. Am gleichen Tag war klar, dass wir genügend Geld für den Anfang zusammenbekommen. Die Kapitalgeber halten heute die Aktien an Cairo. Das Unternehmen haben wir dann 1995 gestartet.“ Gerhard Wolf macht eine kurze Atempause.

„Der Erfolg war dramatisch. Nach fünf Jahren waren wir in unserer ursprünglichen Zentrale am Anschlag, und wir mussten umziehen und haben dann in Groß-Umstadt gebaut. Dass das Internet um 2000, 2001 richtig wichtig wurde, haben wir schnell erkannt und waren von Anfang mit dabei. Die Idee hinter Cairo war und ist es, dem Kunden ein Schnell-Lieferprogramm zu bieten. ‚Heute bestellt – morgen geliefert‘, das war sowieso von Anfang an der Kern der Idee. Wenn Designliebhaber auf die Schnelle etwas brauchen, dann können die bei uns bestellen, und haben’s am nächsten Tag.“

Cairo-AG-Gero-Furchheim

Gero Furchheim, Vorstandskollege von Benjamin Wolf, ist seit 2009 mit dabei. Er kennt die creativen inneneinrichter gut, weil er vorher Geschäftsführer der Verbundgruppe war. „Die Arbeit im Team bei Cairo macht viel Spaß. Wir haben einfach gute Leute, die Spaß und Leidenschaft mitbringen. Das wollen wir uns erhalten, weil ich mir sicher bin, dass auch ein Kunde spüren kann, ob er es mit begeisterten Menschen zu tun hat oder nicht. Und wenn einmal etwas nicht stimmt, dann suchen wir nach einer vernünftigen Lösung. Dafür rufe ich Kunden gerne persönlich an.“ Doch das ist zum Glück die Ausnahme – ein ganzes Team kämpft dafür, dass die Versprechungen eingehalten werden – allen voran unser Motto „Heute bestellt – morgen geliefert.“

Weitere Bilder von uns und unserem Arbeitsalltag

Fotografie: NIC HAY PHOTOGRAPHY